Heimatmuseum Reinickendorf

 

Ausstellungsarchiv

Heike Ruschmeyer - Das andere Land

13.09.2015 bis 14.02.2016

Schwarz auf Weiß, Bad Homburg, 30. November 1989, 2014

„Malerei ist für mich ein Ort des politischen Handelns. Malerei betrachte ich nicht als Dekoration und nicht als Illustration von Geschichte“, beschreibt die Berliner Künstlerin Heike Ruschmeyer ihre Arbeitsweise.

Ruschmeyer setzt sich in ihren Arbeiten mit Tod und Gewalt in der Gesellschaft auseinander. In ihren Gemälden erzählt sie kein individuelles Schicksal oder eine Geschichte. Heike Ruschmeyer arbeitet mit fotografischen Vorlagen, die sich auf reale Vorkommnisse beziehen. Ihre Motiv- und Themenquellen sind Tageszeitungen, gerichtsmedizinische Fachbücher, Polizeiberichte oder Privatfotografien. Die malerische Qualität, mit der ihre Bilder ausgeführt sind, provoziert einen Widerspruch zwischen Inhalt und Form. So fordert die Künstlerin den Betrachter unerbittlich zum Nachdenken über Leben und Tod heraus. In der Ausstellung sind Arbeiten aus der Lalelu-Serie zu sehen, die sich thematisch mit Familiendramen und Kindervernachlässigungen auseinandersetzen. Auch in ihren neuen Arbeiten, in denen sie menschenleere Tatorte im Zusammenhang mit dem Extremismus in Deutschland, wie dem RAF-Anschlag auf Rolf Herrhausen und dem Brandanschlag in Solingen, dokumentiert, vermag man sich dem Augenblick der zerstörerischen Gewalt nicht zu entziehen.

Heike Ruschmeyer wurde 1956 in Uchte/Niedersachsen geboren. Von 1976 bis 1979 studierte sie Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig bei Emil Cimiotti und Alfred Winter-Rust. Von 1979 bis 1982 studierte sie an der Hochschule der Künste Berlin als Meisterschülerin bei Wolfgang Petrick weiter. Ab 1983 begann eine Zusammenarbeit mit der Galerie Dieter Brusberg. Heike Ruschmeyer lebt und arbeitet in Berlin auf dem Künstlerhof Frohnau.

Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, darunter unter anderem 1983 den Bernhard-Sprengel-Preis für Bildende Kunst, 1993 den Bernward-Preis für Malerei und 2005 den Marianne-Werefkin-Preis des Archiv Verein der Berliner Künstlerinnnen. Ihre Arbeiten befinden sich in öffentlichen Sammlungen, darunter in der Sammlung Ludwig, Aachen, der Berlinischen Galerie, dem Willy-Brandt-Haus, Berlin, der Kunsthalle Hamburg, dem Sprengel Museum, Hannover, dem Mönchehausmuseum, Goslar und der Kunstsammlung Jutta und Manfred Heinrich, Maulbronn.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der im Museum erhältlich ist.

Die Begleitveranstaltungen zur Ausstellung sind bei den Veranstaltungen zu finden.

Galerieetage im Museum Reinickendorf, Alt-Hermsdorf 35, 13467 Berlin
Dauer der Ausstellung: 11. September 2015 verlängert bis 14. Februar 2016

Finissage: 11. Februar 2016, 18.30 Uhr

Öffnungszeiten: Mo bis Fr, So 9 - 17 Uhr

Eintritt: frei

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Museum Reinickendorf, Abteilung Bildung, Sport, Kultur und FM
Alt-Hermsdorf 35 | 13467 Berlin
Telefon (030) 90294-6460 | E-Mail:museum@reinickendorf.berlin.de | Bild Bild Bild
Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-17 Uhr | So 9-17 Uhr, feiertags geschlossen