Heimatmuseum Reinickendorf

 

Ausstellungsarchiv

Biographische Porträts - Visuelle Biographien

18.01.2019 bis 17.03.2019

Patrycia, Selbstporträt als Nosferatu, Mischtechnik auf Aquarellpapier, 65 x 50 cm, 2018, Fotografie Karen Scheper, VG Bild-Kunst 2018

Was ist ein klassisches Selbstportrait, warum mag es hin und wieder im Leben eine Notwendigkeit sein, ein „Bildnis“ von sich selber anzufertigen, und welche Möglichkeiten gibt es, im schnelllebigen Zeitalter hochauflösender Digitalfotografie einen künstlerischen Bezug zu sich selber herzustellen? Kann es jemals ein Selbst-Bildnis geben, das uns in Gänze beschreibt? Wie bringen wir eine künstlerische Selbstdarstellung ins Erzählen?

Alma-Elisa Kittner nennt die Selbstdarstellungen der Künstlerin Hannah Höch als „mit dem herkömmlichen Begriffsinstrumentarium der Kunstgeschichte nicht zu fassen: Es sind Visuelle Autobiographien.“1 In der Ausstellung „Hannah Höch – Von Heiligensee in die Welt“, die das Museum Reinickendorf vom 7. September bis 9. Dezember 2018 präsentierte, fanden die Workshopteilnehmerinnen eine Vielzahl von Anregungen für ihre eigenen ‚Biographischen Portraits‘. Mit Stift und Skizzenheft begann die künstlerische Recherche. Gemälde und Zeichnungen wurden auf ihre gestalterischen und inhaltlichen Elemente hin überprüft, Landschafts- und Städtebilder reflektiert und der Lebensweg der Künstlerin diskutiert. Die fotografischen Portraits mit unmittelbaren Eigeninszenierungen von Hannah Höch waren für uns von besonderem Interesse. Als künstlerische Strategien der Identitätskonstruktion inspirierten sie zahlreiche Fotoportraits und Selbstinszenierungen der Schülerinnen.

Auf der Basis dieser künstlerischen Untersuchung entstanden während einer Atelierwoche im Seminarraum des Museums Reinickendorf ‚Visuelle Biographien‘ der Teilnehmerinnen. Diese Arbeiten entwickelten sich als gezeichnete Collagen aus selbst gemachten Fotos, mit in den Workshop gebrachten medialen Lieblingsbildern oder persönlichen Objekten, als konzeptuelle oder freie Zeichnungen. Sie zeichnen Doppelbildnisse, Freundschaften, Lebensträume und Seelenlandschaften. Höchst individuell konzipiert und umgesetzt, erzählen sie so auch von komplexen Lebenswelten und lassen das klassische Selbstportrait damit weit hinter sich.

1 Alma-Elisa Kittner, Visuelle Autobiographien, 2009, ISBN 978-3-89942-872-8, S. 10

Wir laden ein zur Ausstellungseröffnung

Am Donnerstag, den 17. Januar 2019 um 16 Uhr
im Museum Reinickendorf, Kabinett

Begrüßung: Dr. Cornelia Gerner
Leiterin des Fachbereichs Kunst und Geschichte

Einführung: Karen Scheper, Künstlerische Leitung des Projekts

Gespräche mit den Schülerinnen des Projekts.

Ausstellungsdauer 18. Januar – 17. März 2019

Museum Reinickendorf
Alt-Hermsdorf 35, 13467 Berlin

Hannah Höch lebt
Idee und Konzept:
Karen Scheper
Projektbegleitung:
Gerhard Friebe

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Museum Reinickendorf, Abteilung Bildung, Sport, Kultur und FM
Alt-Hermsdorf 35 | 13467 Berlin
Telefon (030) 90294-6460 | E-Mail:museum@reinickendorf.berlin.de | Bild Bild Bild
Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-17 Uhr | So 9-17 Uhr, feiertags geschlossen